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Meerschweinchen Geräusche: Laute und Körpersprache richtig verstehen

Meerschweinchen Geräusche richtig deuten: Von Quieken über Brommseln bis Zähneklappern – erfahren Sie, was Ihre Meerschweinchen Ihnen mit ihren Lauten sagen möchten.

Meerschweinchen Ratgeber
Meerschweinchen macht Geräusche und kommuniziert mit Artgenossen in einem artgerechten Gehege

Meerschweinchen gehören zu den kommunikativsten Haustieren überhaupt. Ihre vielfältigen Geräusche und ihre ausdrucksstarke Körpersprache verraten viel über ihre Stimmung, Bedürfnisse und ihr Wohlbefinden. Viele Halter sind fasziniert vom lauten Quieken ihrer Tiere beim Öffnen des Kühlschranks oder vom sanften Gurren beim Kuscheln. Doch was bedeuten all diese Laute wirklich? In diesem umfassenden Ratgeber lernen Sie die Sprache Ihrer Meerschweinchen verstehen und können so besser auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Warum kommunizieren Meerschweinchen so viel?

Meerschweinchen sind hochsoziale Rudeltiere, die in ihrer südamerikanischen Heimat in großen Gruppen leben. Die Kommunikation untereinander ist überlebenswichtig: Sie warnen sich gegenseitig vor Gefahren, klären die Rangordnung, werben um Partner und halten den Gruppenzusammenhalt aufrecht. Mehr über das Sozialverhalten erfahren Sie in unserem Guide zum Vergesellschaften von Meerschweinchen.

Diese Kommunikationsfähigkeit haben Meerschweinchen auch in der Heimtierhaltung beibehalten. Sie nutzen eine Kombination aus Lautäußerungen, Körpersprache, Mimik und sogar Duftmarkierungen, um sich auszudrücken. Wer diese Signale richtig deutet, versteht seine Tiere viel besser und kann schneller auf Bedürfnisse oder Probleme reagieren.

Besonders bemerkenswert ist, dass Meerschweinchen auch mit ihren Menschen kommunizieren. Sie haben gelernt, dass bestimmte Geräusche wie das Rascheln einer Futtertüte oder das Öffnen des Kühlschranks Futter bedeuten – und reagieren prompt mit lautem Quieken. Diese Konditionierung zeigt, wie intelligent und anpassungsfähig diese kleinen Nager sind.

Die häufigsten Meerschweinchen Geräusche und ihre Bedeutung

1. Quieken und Pfeifen – Das bekannte “Wheek Wheek”

Das laute, durchdringende Quieken oder Pfeifen ist das bekannteste Meerschweinchen-Geräusch und für viele Halter der Inbegriff ihrer Tiere. Dieses “Wheek wheek” hört man meist in folgenden Situationen:

Vorfreude auf Futter: Der häufigste Grund für lautes Quieken ist die Erwartung von Futter. Ihre Meerschweinchen haben gelernt, bestimmte Geräusche mit Fütterungszeit zu verbinden – das Rascheln der Gemüsetüte, das Öffnen des Kühlschranks, Ihre Schritte zur Fütterungszeit. Sobald sie diese Signale hören, geht das Konzert los.

Aufmerksamkeit fordern: Meerschweinchen quieken auch, wenn sie Aufmerksamkeit möchten, sich langweilen oder aus dem Gehege genommen werden wollen. Besonders zahme Tiere nutzen diesen Laut gezielt, um mit ihren Menschen zu kommunizieren.

Aufregung und Freude: Bei Aufregung – etwa wenn sie Artgenossen sehen oder etwas Spannendes entdecken – quieken Meerschweinchen ebenfalls laut und fröhlich.

Wichtig: Wenn ein Meerschweinchen plötzlich anfängt, ohne erkennbaren Grund ununterbrochen zu quieken, kann dies auch auf Schmerzen oder Unwohlsein hindeuten. Beobachten Sie Ihr Tier genau und suchen Sie im Zweifel einen Tierarzt auf. Mehr dazu finden Sie in unserem Ratgeber Meerschweinchen krank erkennen.

2. Brommseln – Das tiefe Brummen

Brommseln ist ein charakteristisches, tiefes Brummen oder Grummeln, das an einen kleinen Motor erinnert. Dieser Laut hat meist mit Dominanzverhalten und Fortpflanzung zu tun:

Balzverhalten bei Böcken: Unkastrierte und kastrierte Böcke brommseln, wenn sie um ein Weibchen werben. Dabei bewegen sie sich oft wiegend und im Kreis um das umworbene Tier herum – der sogenannte Dominanztanz.

Dominanzverhalten: Auch außerhalb der Paarungszeit brommseln Böcke, um ihre Position in der Gruppe zu demonstrieren. Dieses Verhalten ist völlig normal und gehört zur natürlichen Hierarchiebildung.

Weibchen in der Ranz: Weibchen können ebenfalls brommseln, besonders wenn sie empfängnisbereit sind. Dies zeigt ihre hormonelle Aktivität an.

Wichtig: Brommseln ist kein Grund zur Sorge, solange keine aggressiven Handlungen wie Beißen folgen. Es gehört zum normalen Sozialverhalten und sollte nicht unterbunden werden.

3. Gurren und Glucksen – Zeichen von Zufriedenheit

Leises Gurren, Blubbern oder Glucksen sind die schönsten Laute, die ein Meerschweinchen von sich geben kann, denn sie signalisieren Wohlbefinden und Entspannung:

Beim Kuscheln: Wenn Sie Ihr Meerschweinchen sanft streicheln und es sich wohlfühlt, gurrt es oft leise und zufrieden.

Beim Fressen: Auch beim entspannten Fressen von Leckerlis oder frischem Gemüse geben Meerschweinchen manchmal leise, gluckernde Laute von sich.

In entspannten Momenten: Wenn die Tiere gemütlich im Gehege liegen, dösen oder sich gegenseitig putzen, hört man oft sanftes Gurren – ein sicheres Zeichen für eine harmonische Gruppe.

Diese Laute sind sehr leise und erfordern aufmerksames Hinhören. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Sie bei der artgerechten Haltung alles richtig machen.

4. Zähneklappern – Deutliche Warnung

Zähneklappern ist ein lautes, schnelles Aufeinanderschlagen der Zähne und ein unmissverständliches Warnsignal:

Bedrohung und Aggression: Ein Meerschweinchen, das mit den Zähnen klappert, fühlt sich bedroht oder ist aggressiv. Es fordert damit Abstand und will nicht gestört werden.

Stress und Angst: Auch bei großem Stress oder Angst klappern Meerschweinchen mit den Zähnen. Dies kann bei Tierarztbesuchen, beim Eingewöhnen in eine neue Umgebung oder bei Konflikten mit Artgenossen vorkommen.

Rangordnungskämpfe: Bei Auseinandersetzungen um die Rangordnung nutzen Meerschweinchen Zähneklappern als Drohgebärde.

Wichtig: Respektieren Sie dieses Signal immer. Versuchen Sie nicht, ein zähneklapperndes Meerschweinchen hochzunehmen oder zu streicheln. Lassen Sie dem Tier Zeit und Raum, sich zu beruhigen. Häufiges Zähneklappern kann auf chronischen Stress, Schmerzen oder Probleme in der Gruppe hindeuten.

5. Quietschen und Fiepen – Unmut oder Schmerz

Kurze, hohe Quietschtöne oder Fiepen können verschiedene Bedeutungen haben:

Erschrecken: Ein kurzes Quietschen kann Überraschung oder Schreck ausdrücken, etwa wenn ein Tier versehentlich auf einen Artgenossen tritt.

Schmerz: Anhaltendere oder wiederholte Quietschlaute können auf Schmerzen hindeuten. Beobachten Sie Ihr Tier genau auf weitere Krankheitssymptome.

Protest: Manche Meerschweinchen quietschen auch aus Protest, etwa wenn sie hochgenommen werden oder etwas nicht mögen.

Rangordnung: Bei Auseinandersetzungen geben unterlegene Tiere manchmal hohe Quietschtöne von sich, um Unterwerfung zu signalisieren.

6. Murmeln und Gluckern – Neugier und Erkundung

Leises Murmeln, Gluckern oder Trillern hört man oft, wenn Meerschweinchen ihr Gehege erkunden oder etwas Interessantes entdecken:

Erkundungsverhalten: Bei der Futtersuche oder beim Entdecken neuer Gegenstände murmeln Meerschweinchen oft leise vor sich hin.

Kommunikation in der Gruppe: Auch untereinander “unterhalten” sich Meerschweinchen mit diesen sanften Lauten, um den Kontakt zu halten.

Zufriedenheit: Ähnlich wie Gurren drückt auch Murmeln oft Wohlbefinden aus.

7. Schnattern und Zwitschern – Das seltene Phänomen

Ganz selten kann man ein faszinierendes Phänomen beobachten: Meerschweinchen sitzen völlig regungslos und geben vogelartige Zwitscherlaute von sich. Dieses Verhalten ist noch nicht vollständig erforscht:

Mögliche Ursachen: Diskutiert werden Träume, Trancezustände, hormonelle Einflüsse oder eine Form der Kommunikation.

Seltenheit: Nicht alle Meerschweinchen zeigen dieses Verhalten, und selbst bei denen, die es tun, ist es sehr selten.

Kein Grund zur Sorge: Solange das Tier danach normal weitermacht, ist Zwitschern harmlos und einfach ein faszinierendes Mysterium der Meerschweinchen-Welt.

Körpersprache: Was Meerschweinchen ohne Worte sagen

Neben Lautäußerungen kommunizieren Meerschweinchen intensiv über ihre Körpersprache. Diese nonverbalen Signale sind oft noch aussagekräftiger als die Geräusche:

Popcorning – Reine Lebensfreude

Das sogenannte Popcorning ist eines der schönsten Verhaltensweisen, die man bei Meerschweinchen beobachten kann. Dabei springen die Tiere plötzlich in die Luft, oft mit Drehungen und wilden Haken. Popcorning ist ein eindeutiges Zeichen für Glücklichsein, Übermut und Lebensfreude. Besonders junge Meerschweinchen und Tiere in großen, abwechslungsreich eingerichteten Gehegen zeigen dieses Verhalten häufig.

Kopf heben und Nase hochstrecken

Wenn ein Meerschweinchen den Kopf hebt und die Nase in die Luft streckt, ist es aufmerksam und wittert interessante Gerüche oder versucht, die Umgebung besser wahrzunehmen. Dieses Verhalten sieht man oft kurz vor der Fütterung.

Erstarren und Verharren

Ein plötzlich regungslos verharrendes Meerschweinchen hat möglicherweise etwas Beunruhigendes wahrgenommen. Dies ist ein Überbleibsel aus dem Beuteverhalten – durch Stillstehen wollen sie für Fressfeinde unsichtbar werden. Geben Sie Ihrem Tier Zeit, sich zu entspannen, und vermeiden Sie laute Geräusche oder hektische Bewegungen.

Männchen machen

Meerschweinchen richten sich manchmal auf die Hinterbeine auf, um besser sehen zu können oder an höher gelegenes Futter zu gelangen. Dies zeigt Neugier und Interesse.

Aufreiten und Dominanzverhalten

Das Aufreiten eines Meerschweinchens auf ein anderes ist Dominanzverhalten und dient der Klärung der Rangordnung. Dies ist völlig normal und kein sexuelles Verhalten – auch Weibchen reiten aufeinander auf. Greifen Sie nur ein, wenn es zu echten Beißereien mit Verletzungen kommt.

Unterdrücken und Nachstellen

Ein dominantes Tier kann ein rangniedrigeres Tier verfolgen, den Kopf über dessen Kopf legen oder es in Ecken drängen. Solange das unterlegene Tier Rückzugsmöglichkeiten hat und keine Verletzungen entstehen, ist dies normales Sozialverhalten bei der Rangordnungsklärung.

Zähne wetzen

Das Reiben der Zähne aneinander klingt wie leises Mahlen und ist meist ein Zeichen von Entspannung. Meerschweinchen wetzen ihre Zähne oft nach dem Fressen oder in Ruhephasen. Nicht zu verwechseln mit dem lauten Zähneklappern als Warnsignal.

Putzverhalten

Gegenseitiges Putzen ist ein Zeichen von Zuneigung und sozialer Bindung. Wenn sich Ihre Meerschweinchen gegenseitig das Fell oder die Ohren putzen, zeigt dies eine harmonische Gruppenstruktur. Auch übermäßiges Selbstputzen kann vorkommen – allerdings kann exzessives Putzen auch auf Parasiten oder Hautprobleme hindeuten.

Gähnen und Strecken

Wie bei uns Menschen zeigen Gähnen und Strecken bei Meerschweinchen Entspannung und Wohlbefinden. Oft gähnen sie nach dem Aufwachen oder in ruhigen Momenten.

Situationsspezifische Kommunikation

Meerschweinchen-Geräusche beim Füttern

Die Fütterungszeit ist die lauteste Zeit des Tages. Sobald Ihre Meerschweinchen die vertrauten Geräusche hören – Kühlschrank öffnen, Gemüsetüte rascheln, Ihre Schritte – beginnt das Quiek-Konzert. Dies ist völlig normal und zeigt, dass Ihre Tiere gesund, hungrig und aufmerksam sind.

Tipp: Wenn Sie die Lautstärke etwas reduzieren möchten, können Sie versuchen, die Fütterungszeiten unvorhersehbarer zu gestalten oder nicht immer sofort zu füttern, wenn die Tiere quieken. Allerdings gehört dieses fröhliche Betteln einfach zur Meerschweinchen-Haltung dazu. Mehr zur richtigen Fütterung finden Sie in unserem Ernährungsratgeber.

Nächtliche Geräusche

Meerschweinchen sind dämmerungsaktiv, das bedeutet, sie sind besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden sowie nachts aktiv. In dieser Zeit fressen sie, erkunden ihr Gehege, kommunizieren miteinander und spielen. Nächtliche Geräusche wie Rascheln, leises Quieken oder Murmeln sind völlig normal.

Tipp für den Schlaf: Stellen Sie das Gehege nicht direkt im Schlafzimmer auf, wenn Sie lärmempfindlich sind. Ein Platz im Wohnzimmer ist meist ideal. Bei Außenhaltung spielt dieser Aspekt natürlich keine Rolle.

Kommunikation während der Vergesellschaftung

Bei der Zusammenführung neuer Meerschweinchen ist die Kommunikation besonders intensiv. Sie werden vermutlich lautes Quieken, Brommseln, Zähneklappern und viele andere Laute hören. Dies ist normal, solange keine schweren Verletzungen entstehen. Die Tiere klären ihre Rangordnung und müssen sich aneinander gewöhnen.

Was normal ist:

  • Lautes Brommseln und Dominanztanz
  • Leichtes Zwicken und Fellausreißen
  • Jagen und Unterdrücken
  • Lautes Quietschen beim Verfolgen

Wann Sie eingreifen sollten:

  • Bei blutenden Verletzungen
  • Bei stundenlanger, pausenloser Aggression
  • Wenn ein Tier panisch versucht zu fliehen

Mehr Details zur erfolgreichen Integration finden Sie in unserem Vergesellschaftungs-Guide.

Unterschiede in der Kommunikation: Alter, Geschlecht, Persönlichkeit

Altersunterschiede

Junge Meerschweinchen sind meist deutlich lebhafter und kommunikativer als ältere Tiere. Sie quieken häufiger, zeigen öfter Popcorning und sind generell aktiver in der Lautkommunikation.

Ältere Meerschweinchen werden ruhiger und kommunizieren subtiler. Sie kennen ihre Gruppenstrukturen, haben feste Routinen und müssen weniger über Rangordnung verhandeln. Mehr zur Lebenserwartung und zum Alter von Meerschweinchen erfahren Sie in unserem dazu passenden Artikel.

Geschlechtsunterschiede

Böcke brommseln deutlich häufiger als Weibchen, besonders unkastrierte Böcke zeigen dieses Verhalten intensiv. Sie sind auch tendenziell stimmgewaltiger bei Rangordnungskonflikten.

Weibchen sind oft insgesamt etwas ruhiger, können aber besonders während der Ranz alle 14 bis 18 Tage sehr aktiv und lautstark werden. Dann brommseln und quieken auch sie vermehrt.

Persönlichkeitsunterschiede

Wie bei Menschen auch haben Meerschweinchen sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Manche Tiere sind von Natur aus:

Geschwätzig: Quieken bei jeder Gelegenheit, murmeln viel und kommunizieren intensiv mit ihren Menschen.

Ruhig: Geben nur selten Laute von sich und kommunizieren eher über Körpersprache.

Dominant: Brommseln häufig, zeigen viel Dominanzverhalten und sind stimmlich präsent.

Zurückhaltend: Bleiben eher im Hintergrund, beobachten mehr als sie agieren.

Alle diese Typen sind normal und gesund. Beobachten Sie Ihre Tiere individuell und lernen Sie ihre persönlichen Kommunikationsmuster kennen.

Wann Sie bei Meerschweinchen-Geräuschen aufmerksam werden sollten

Während die meisten Geräusche harmlos und Teil der normalen Kommunikation sind, gibt es einige Warnsignale, die Sie ernst nehmen sollten:

Atemgeräusche und Niesen

Gelegentliches Niesen ist normal, besonders bei staubiger Einstreu oder Heu. Häufiges Niesen, Atemgeräusche wie Rasseln, Pfeifen oder Röcheln können jedoch auf Atemwegserkrankungen hindeuten.

Wichtig: Meerschweinchen sind anfällig für Erkältungen und Lungenentzündungen. Bei Atemgeräuschen sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Schmerzlaute

Anhaltende, wiederholte Quietsch- oder Fiepgeräusche können auf Schmerzen hindeuten. Prüfen Sie, ob Ihr Tier:

  • Sich anders bewegt als sonst
  • Bestimmte Körperregionen nicht berührt haben möchte
  • Beim Urinieren oder Koten Laute von sich gibt
  • Appetitlos oder apathisch wirkt

Bei Verdacht auf Schmerzen oder Krankheit konsultieren Sie bitte umgehend einen meerschweinchenerfahrenen Tierarzt.

Verändertes Lautverhalten

Wenn ein normalerweise kommunikatives Meerschweinchen plötzlich verstummt oder ein sonst ruhiges Tier ununterbrochen quiekt, kann dies auf gesundheitliche oder psychische Probleme hindeuten:

  • Schmerzen oder Krankheit
  • Stress oder Angst
  • Konflikte in der Gruppe
  • Einsamkeit bei Einzelhaltung

Zähneknirschen

Nicht zu verwechseln mit dem entspannten Zähnewetzen ist das schmerzhafte Zähneknirschen bei Zahnproblemen. Betroffene Tiere zeigen oft auch Fressunlust, Speicheln und Gewichtsverlust.

Wie Sie die Kommunikation mit Ihren Meerschweinchen verbessern

Aufmerksam beobachten und zuhören

Nehmen Sie sich täglich Zeit, Ihre Meerschweinchen bewusst zu beobachten. Je besser Sie Ihre Tiere kennen, desto schneller erkennen Sie Veränderungen im Verhalten oder in der Kommunikation.

Auf Signale eingehen

Wenn Ihre Meerschweinchen quieken, schauen Sie nach, was sie möchten. Vielleicht ist die Wasserflasche leer, das Heu aufgebraucht oder sie möchten einfach Aufmerksamkeit. Durch Ihr Eingehen auf ihre Bedürfnisse bauen Sie Vertrauen auf.

Ruhig und geduldig sein

Meerschweinchen sind Beutetiere und können durch laute, hektische Bewegungen oder plötzliche Geräusche erschrecken. Bewegen Sie sich ruhig, sprechen Sie sanft und geben Sie Ihren Tieren Zeit, sich an Sie zu gewöhnen.

Regelmäßige Routine

Meerschweinchen lieben Routinen. Feste Fütterungszeiten, regelmäßige Pflege und gleichbleibende Abläufe geben ihnen Sicherheit. In einem strukturierten Umfeld kommunizieren sie entspannter und vertrauensvoller.

Artgerechte Haltung

Die beste Voraussetzung für eine gelungene Kommunikation ist artgerechte Haltung: Mindestens zwei Meerschweinchen, ausreichend Platz, abwechslungsreiche Ernährung und Beschäftigung. Glückliche Meerschweinchen kommunizieren positiver und zeigen mehr Verhaltensspektrum. Mehr dazu finden Sie in unserem Spielzeug und Beschäftigungs-Ratgeber.

Häufige Missverständnisse über Meerschweinchen-Geräusche

“Meerschweinchen quieken nur, wenn sie hungrig sind”

Falsch. Zwar ist Futtererwartung der häufigste Grund für Quieken, aber die Tiere quieken auch aus Aufregung, Freude, bei Aufmerksamkeitswunsch oder einfach zur Kommunikation untereinander.

“Laute Meerschweinchen sind gestresst”

Nicht unbedingt. Viele Meerschweinchen sind von Natur aus kommunikativ und quieken häufig – das ist ihre Persönlichkeit und kein Stresszeichen. Stressanzeichen wären eher Zähneklappern, Erstarren, Aggression oder untypische Verhaltensänderungen.

“Meerschweinchen sollten kuscheln wollen”

Meerschweinchen sind keine typischen Kuscheltiere. Als Beutetiere sind sie von Natur aus vorsichtig und fühlen sich beim Hochnehmen oft unwohl. Manche Tiere werden mit Geduld zutraulich, andere bleiben lieber auf Distanz – beides ist normal und sollte respektiert werden.

“Einzelne Meerschweinchen sind leiser”

Das mag zwar stimmen, aber Einzelhaltung ist Tierquälerei. Meerschweinchen brauchen zwingend Artgenossen für ihr Wohlbefinden. Die Geräusche einer Gruppe sind der Preis für artgerechte Haltung – und eigentlich eine Bereicherung.

Fazit: Die faszinierende Sprache der Meerschweinchen

Meerschweinchen sind erstaunlich kommunikative Tiere mit einem vielfältigen Repertoire an Lauten und Körpersprache. Von fröhlichem Quieken über zufriedenes Gurren bis zu warnendem Zähneklappern – jedes Geräusch hat seine Bedeutung und verrät viel über die Stimmung und Bedürfnisse Ihrer Tiere.

Je besser Sie die Sprache Ihrer Meerschweinchen verstehen, desto enger wird Ihre Bindung und desto schneller erkennen Sie, wenn etwas nicht stimmt. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Tiere zu beobachten, auf ihre Signale zu achten und ihre individuellen Persönlichkeiten kennenzulernen.

Die Kommunikation mit Meerschweinchen ist keine Einbahnstraße. Auch Sie können durch ruhiges, vorhersehbares Verhalten, sanfte Ansprache und respektvollen Umgang zu einer positiven Mensch-Tier-Beziehung beitragen. Das laute Begrüßungsquieken am Morgen oder das zufriedene Gurren beim Streicheln sind dann die schönste Belohnung für artgerechte Haltung und liebevolle Pflege.

Genießen Sie die vielfältigen Geräusche Ihrer kleinen Mitbewohner – sie machen einen großen Teil des Charmes der Meerschweinchen-Haltung aus und zeigen, dass Sie lebendige, gesunde und kommunikative Tiere bei sich haben!

Häufig gestellte Fragen

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🐹 Meerschweinchen Ratgeber – Alles für glückliche Meerschweinchen

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